Freitag, 15. Juli 2016

der ganz normale Endschuljahreswahnsinn



So, das ist jetzt endlich der Post, den ich schon seit Wochen machen will, der widrige Endschuljahreswahnsinn hielt mich leider davon ab, das hier schon früher zu posten. Ich weiß, die meisten von euch, die Kinder im Schulalter haben, genießen bereits die wohlverdienten Ferien, aber hier in Bayern haben wir noch ein paar Tage vor uns und ich sage euch, ich bin gottfroh, wenn dieses Schuljahr rum ist. Und zwar nicht, weil es für meine Kinder die reine Qual war und sie mehr als ferienreif sind, sondern weil ICH ferienreif bin.






Aber der Reihe nach. Ich gehöre überhaupt nicht zu den Müttern, die mit ihren Kindern in die Schule gehen, im Gegenteil, ich finde, dass sie so viel wie möglich selbständig erledigen sollten. Mit dem dritten Kind in der Schule ist man da sicher auch ein wenig gelassener, aber eben auch ein wenig, tja, wie soll ich sagen, abgestumpfter. Und nun ist meine Tochter Klein in einer Klasse, in der sehr sehr viele Kinder sind, die nur jüngere Geschwister haben, deren Eltern nun also das erste Mal das Ende der zweiten Klasse und damit den ersten Lehrerwechsel erleben. Und so wunderbar ich es finde, dass sich viele Mütter momentan überschlagen, um der wirklich spitzenmäßigen Lehrerin einen schönen Abschied von der Klasse zu bereiten und ihre tolle Arbeit mit unseren Kindern zu würdigen, irgendwann ist auch mal genug.






Bei uns wurden aus ursprünglich einem Abschiedsfest mittlerweile drei in jeweils unterschiedlichem Rahmen und dazu gibt es selbstredend auch drei Geschenke, natürlich alle von den Kindern selbst gebastelt, also eigentlich von uns Müttern. Die letzten Wochen liefen ungefähr so ab: Mail einer Mutter an den Klassenverteiler, ob es nicht schön wäre, wenn jedes Kind eine, sagen wir mal, Papierblume bastelt, aus der wir dann einen großen Strauß machen. Zwanzig Antworten mit unterschiedlichen Meinungen, Mann, was bin ich froh, dass die Klasse so klein ist, sonst wären es wahrscheinlich zu jedem Vorschlag fünfzig Mails, dabei noch drei Vorschläge, was man auch noch basteln könnte. Alle sind begeistert von den neuen Vorschlägen, kann man ja eigentlich alles auch noch machen, also irgendwie, ja, genau. Nächster Vorschlag, man könnte die Blumen doch im Rahmen eines netten Nachmittags im Biergarten überreichen. Großes Hallo, aber leider kommt noch eine andere Idee um die Ecke, da gibt es doch noch diese schnucklige Waldlichtung, wäre da nicht ein Picknick.... Ich machs kurz, wir machen jetzt einfach ALLES.

Und wie gesagt, so nett ich es finde, dass sich da ein paar Mütter bei uns sehr engagieren, so schade finde ich es, dass es als selbstverständlich vorausgesetzt wird, dass sich alle mit der gleichen Begeisterung beteiligen. Aber wie gesagt, bei mir ist das dritte Kind in der Schule, da ist man nicht mehr ganz so aufgeregt wie beim ersten Mal. Und da ich zur Zeit mit Arbeit überhäuft bin und ich arbeite gern und auch sonst noch ein paar Baustellen gleichzeitig laufen habe, fehlt mir auch schlicht die Zeit und ich merke, wie sich da momentan Gräben auftun.Das ist wohl eines der Grundprobleme, auf die es immer wieder hinausläuft: Vollzeitmütter gegen Teilzeitmütter. Schade, dass an dieser Front so erbittert gekämpft wird, man könnte sich eigentlich so gut gegenseitig unterstützen.






So, auch wenn ich es vielleicht gleich bereue, drücke ich jetzt ganz schnell auf Veröffentlichen, ich weiß schon, dass das ein Reizthema ist, aber es musste jetzt einfach mal raus. Wie steht ihr dazu? Findet ihr nicht auch, dass man sich besser gegenseitig unter die Arme greifen sollte, statt sich zu bekämpfen?

xxx

Karin




Donnerstag, 16. Juni 2016

Durchgebeutelt, aufgenäht


Die letzte Woche habe ich nicht nur sehr viel gelebt geliebt gelacht sollte man ja sowieso immer tun, sondern ich war auch förmlich an der Nähmaschine festgewachsen. Ich habe mir nämlich ganz fest vorgenommen, erst wieder neuen Stoff zu kaufen, wenn ich meine alten Stoffvorräte sichtlich abgebaut habe und daran habe ich die letzten Tage kräftig hingearbeitet man sieht auch schon wirklich Ergebnisse. Allerdings hat doch kein Mensch gesagt, dass ich kein neues Leder kaufen darf, und das habe ich reichlich in letzter Zeit, eher gesagt Kunstleder, wir wollen schließlich keine Tiere leiden lassen. Und daraus nähe ich schon seit einiger Zeit Lederbeutel. Oje, jetzt wirds ganz schwer, Werbung in eigener Sache war noch nie meine Stärke.






Jedenfalls dachte ich mir, die auch mal herzuzeigen (immerhin habe ich hier mal als Nähblog angefangen) und vielleicht auch endlich mal wieder meinen Dawanda-Shop ein bisschen zu pflegen. Also habe ich jetzt endlich einen Anfang gemacht, ein paar der Beutel fotografiert und stelle sie nun nach und nach ein. Eigentlich gibt es auch eine Menge neuer Fotoprints, die ich hoffentlich auch bald neu einstellen werde. Für alle Münchner unter euch gibt es noch eine andere Möglichkeit, meine Sachen zu sehen und zu kaufen natürlich auch, nämlich im Laden vom Kaufhauskollektiv in der Hofstatt Sendlinger Straße. Und wer ganz großes Glück oder Pech? hat, trifft mich auch noch selbst im Laden. Überhaupt lohnt es sich, bei uns vorbeizukommen, vor allem wegen des traumhaft schönen Schmucks, der mich langsam aber sicher in den Ruin treibt :)))

Ja, ich weiß, das ist nun eine ziemlich lahme Eigenwerbung, aber vielleicht geht es euch genauso, ich bin extrem schlecht darin, meine eigenen Produkte anzupreisen. Also deswegen jetzt kurz und bündig: Klickt und kauft!! And now for something completely different...

Vielleicht habt ihr bemerkt, dass ich mein Bloglayout ein wenig verändert habe. Ich überlege sogar, ob ich den Namen ändern soll, denn irgendwie bin ich überhaupt nicht mehr Tausendschön und schon gar nicht Rosenrot. Der Name war ein Schnellschuss vor vielen Jahren, als ich meine ersten Kinderkleider an Läden verkauft habe und mir damals eine Besitzerin sagte, dass schleunigst ein Name her muss, weil sie die Kollektion sonst nicht in den Laden geben kann. Eingefallen ist er mir wie so vieles bei einer Joggingrunde, die ersten Etiketten waren schnell gedruckt und irgendwie bliebs dann dabei. Nun haben sich meine Sachen aber sehr verändert, ich mache viel weniger Kindersachen und viel mehr für Erwachsene und auch meine Kinderkleider sind lange nicht so verspielt wie früher. Außerdem merke ich, dass sich seit meiner Krankheit letztes Jahr viel in mir geändert hat und eigentlich spiele ich schon seit der Wiederaufnahme meines Blogs auch mit dem Gedanken einer Namensänderung. Kennt ihr das auch, dass ihr euch nach einer Zäsur im Leben, sei sie nun positiv oder negativ, verändert wiederfindet? Vielleicht ist Veränderung auch das falsche Wort, schließlich bin ich immer noch die alte, aber ich merke einfach, dass ich andere Prioritäten setze als früher, mir jetzt Dinge wichtig sind, die vorher vielleicht nicht so wichtig waren und umgekehrt.






Das ist nun versehentlich ein sehr nachdenklicher Post geworden, aber es musste doch mal raus. Wie ich jetzt die Kurve zum Dawanda-Shop kratzen soll, weiß ich auch nicht, deswegen wünsche ich euch einfach eine schöne Restwoche!!!

xxx

Karin


zu meinen Lederbeuteln und Fotoprints gehts hier
zum Kaufhauskollektiv gehts hier





Samstag, 4. Juni 2016

in heaven, heute ein wenig dunkel


Eigentlich wollte ich heute nicht schon wieder posten, aber als ich das atemberaubende Berg-und-Himmel-Bild bei der Raumfee gesehen habe und der Text dazu hat mir so sehr aus dem Herzen gesprochen, konnte ich nicht anders und musste noch schnell was zusammenbasteln, also voilà, Gewitterhimmel gestern Abend, ganz schnöde fotografiert vom Supermarktparkplatz nach dem Wochenendgroßeinkauf, man muss halt die Gelegenheit ergreifen, wenn sie sich bietet. Der Mohn geriet mir leider ein bissl unscharf, es windete doch schon arg und keine Minute später öffnete sich der Himmel.

Aber obwohl ich Gewitter über alles liebe, momentan ist irgendwie Schluss mit lustig. Wenn ich daran denke, wie schlimm es andere Menschen gar nicht so weit weg von hier in der letzten Woche getroffen hat, wird mir doch ganz anders und ich frage mich, wie viel davon hausgemacht ist. Und auch wenn ich es vor ein paar Tagen schon einmal geschrieben habe: Hut ab vor all den Leuten, die mit anpacken und selbstlos helfen.






Jetzt versuche ich aber doch, die trüben Gedanken beiseite zu schieben und genieße den Abend, schließlich ist Samstag. Macht es euch schön!

xxx

Karin





verlinkt bei in heaven, wo es noch viele andere tolle Himmelsbilder zu sehen gibt


Ach ja, und vielleicht habt ihr auch bemerkt, dass sich hier optisch was geändert hat. Mehr dazu in den nächsten Posts.



Freitag, 3. Juni 2016

Was hat Allium eigentlich mit Brot zu tun?



Streng genommen gar nichts, aber ich hatte heute beim Ablichten meiner über einen Meter hohen Alliumblüte in der Vase echte Probleme, ein zufriedenstellendes Bild hinzubekommen. Wie ihr wisst, soll bei den Friday Flowers immer auch die Vase mit im Bild sein, und da ich da schon ein paar Mal wieder entlinkt wurde, weil die Vase nicht wirklich zu sehen war, bin ich da jetzt immer sicherheitshalber hundertprozentig.







So eine ellenlange Blume mitsamt Vase einfach auf den Boden stellen wollte ich nicht, das sah mir irgendwie zu banal aus. Hinterm Esstisch steht ein vollgestopftes Bücherregal, da sieht man vor lauter Büchern die Blume nicht mehr. Der Blick von der Küchentheke in den verregneten Garten war mir auch zu unruhig, aber wenigstens hab ich da gesehen, dass ich ja auf dem Gartentisch auch noch einen Schwung Alliumzweige in einer Vase stehen habe, ha, Problem gelöst.

Bei meiner verzweifelten Locationsuche fiel mir das wunderbare Brot auf unsrer Küchentheke ins Auge, das ich gestern im Nachbarort bei einer Art Brot-Startup geholt habe. Wie, was jetzt, Brot und Startup, wie geht das denn zusammen? Die Idee ist eigentlich total einfach: Vor einiger Zeit haben sich hier ein paar junge Biobäcker zusammengetan, die wieder ganz simples Sauerteigbrot auf ganz traditionelle Weise backen wollten, also nix mit vorgefertigter Mischung aus dem Bäckereigroßhandel, künstlichen Treibmitteln oder irgendwelchen Weichmachern, damit das Brot länger frisch bleibt. Und ach, ich bin süchtig nach diesem Brot. Ich esse nicht viel Brot, aber wenn, dann soll es bitte perfekt sein, und das heißt bei einem normalen deutschen Brot für mich leicht feuchter und nicht zu fester Sauerteig und eine schöne dunkle Kruste, auf der man stundenlang rumkauen kann und die fast schon bitter schmeckt. Schon als Kind da gabs ja noch nicht so viele Backmischungen wie heute habe ich am Liebsten die Kruste vom Brot gegessen. Und vor kurzem habe ich die Tochter Groß dabei erwischt, wie sie sich zwei Marmeladenbrote gemacht hat und die Kruste rundrum abgeschnitten hat. Als ich sie gefragt habe, ob sie denn wahnsinnig wäre, das Beste wegzuschneiden, meinte sie, dass sie sich die Kruste bis zum Schluss aufhebt, zum Naschen quasi. Manche Dinge vererben sich wohl.






Aber eigentlich wollte ich doch vom Brot-Startup erzählen. Die haben nämlich zur Finanzierung ihrer Bäckerei eine besondere Art des Crowdfunding betrieben: Man kann bei ihnen sogenannte Genussrechte kaufen, gibt ihnen also eine bestimmte Summe und bekommt im Gegenzug einen Teil der investierten Summe in Brot wieder ausbezahlt. Ich muss wohl nicht extra sagen, dass wir das gemacht haben, ich gebe mein Geld ehrlich lieber so einem kleinen hoffnungsvollen Projekt als es bei Großbanken anzulegen. Offensichtlich denken immer mehr Menschen so, denn vor kurzem konnte die Bäckerei von einem winzigen Lädchen in einen schönen großen Laden mit offener Backstube umziehen. Gibt es bei euch auch solche Projekte? Und wenn ja, wie findet ihr diese Art von Crowdfunding?






So, jetzt aber genug vom Thema abgekommen und noch flugs mein Alliumzweiglein beim Flower Friday von Holunderblütchen verlinkt, wo es wie jeden Freitag viele schöne Blumen zu sehen gibt. Ein schönes Wochenende, meine Lieben!!

xxx

Karin





Donnerstag, 2. Juni 2016

und es regnet und regnet und regnet




Eigentlich wollte ich mich ganz anders aus den Pfingstferien zurückmelden, aber manchmal kommt es doch anders, als man denkt. Ihr habt sicher alle von den schweren Unwettern im Süden Deutschlands gehört und auch wenn wir hier in München nicht selbst betroffen sind, haben wir doch einen gehörigen Schock davongetragen, als wir Montagmorgen die Zeitung aufschlugen und was auf dem Titelbild sahen? Das Unwetter tobte ausgerechnet in der Gegend, aus der mein Mann kommt, am Allerschlimmsten. Ich war selten so erleichtert, meine Schwiegermutter zu erreichen und zu hören, dass es allen in der Familie gut geht. Mit den Sachschäden sieht es allerdings ganz anders aus und die Aufräumarbeiten dauern wohl noch Wochen an. Besonders berührt hat mich, als mir meine Schwiegermutter erzählte, dass im Nachbarort ein ganzer Hang abging und ein Haus fast völlig zerstört hat. An dieser Stelle mal Hut ab vor den vielen Leuten, die unermüdlich geholfen haben, wo gerade Not am Mann war. Aber wie gesagt, mit so traurigen Ereignissen wollte ich mich eigentlich nicht aus den Ferien zurückmelden, aber so tun, als wäre nichts gewesen, wollte ich auch nicht.






Hier haben wir auch schon die ganze Woche mal mehr und mal weniger Dauerregen, aber die Ferien waren dafür wunderschön, obwohl ich eigentlich jeden Tag gearbeitet habe. Ich habe einfach jeden Tag versucht, nach der Arbeit den Alltag auszublenden und mir eine kleine Auszeit zu nehmen, und das kann man mit so wenigen Mitteln. Einen Abend sind wir noch um einen kleinen Weiher in der Nähe spaziert, einmal gab es ein Minipicknick auf einem Aussichtshügel mit traumhaften Bergblick, einmal bin ich für meine abendliche Joggingrunde einfach mal woanders hingefahren, statt eine meiner üblichen Runden hier um die Ecke zu drehen. Was ich dabei ganz erstaunt festgestellt habe, ist, dass sich der ganze Haushalt und die Kocherei trotzdem noch ganz gut unterbringen ließ. Und da fragt man sich natürlich, warum man das nicht viel öfter macht. 






Macht ihr das ab und zu, so eine Miniauszeit vom Alltag? Wenn ja, was macht ihr am Liebsten? Und ich gönn mir jetzt eine ganz besondere Auszeit und fahre in den Baumarkt, ich habe nämlich vor, am Wochenende mein Arbeitszimmer zu streichen.

xxx

Karin



Montag, 23. Mai 2016

Schwarzweissblick in Weissblau



Das war mal wieder typisch, ich habe gerade ewig an einer wunderbar leuchtend bunten Oberbayerncollage gefeilt und dann fällts mir erst ein - heute ist ja Montag und damit SchwarzweissBlick, diese wunderbare Einrichtung von Frauke, bei der man allmontäglich Feinstes streng in SW bewundern kann. Also Schwupps alles Schwarzweiss gemacht und siehe da, Oberbayern ist eigentlich immer schön, egal ob in Weiss Blau, Gelb Rot, Rosa Lila oder Schwarz Weiss.

Äh, aber über was wollte ich eigentlich schreiben, grübel? Eigentlich wollte ich mich hier nur kurz aus dem Ferienmodus melden und eine kurze Ode an mein geliebtes Oberland loslassen. Ich bin nämlich just dieser Tage mal wieder ausgesprochen glücklich, hier im schönen Voralpenland zu wohnen. Hier kann man nämlich nach der Arbeit noch schnell mit den Kindern an den See fahren, einen kleinen Voralpenhügel besteigen oder einfach nur durch unendlich satte Blumenwiesen hopsen. Kann man woanders natürlich auch, aber zur Zeit finde ich das hier vor brachial beeindruckender Alpenkulisse halt besonders schön. Und die Kinder sind nicht mehr ganz so sauer, dass hierzulande Ferien sind, Mama aber arbeiten muss und mal wieder alle außer uns in Italien sind. Also sauer sind sie nicht, weil Ferien sind, sondern weil alle anderen weggefahren sind.






So, das war jetzt ein kurzer Post ohne sonderlich viel Inhalt, aber so ist das halt manchmal in den Ferien. Seid ihr auch gerade im Ferienmodus?

xxx

Karin






Verlinkt mit dem wunderbaren Schwarzweissblick bei Frauke, schaut mal rein!



Freitag, 13. Mai 2016

Friday Flowers und wie ich mit kreativen Blockaden umgehe



Erstmal danke meine Lieben für eure aufmunternden Kommentare zum letzten Post, ich hätte am Liebsten auf jeden einzelnen geantwortet und werde das hoffentlich auch noch schaffen, aber hinter mir liegt mal wieder eine dieser klassischen Turbowochen. Wir hatten bis gestern einen Austauschschüler zu Gast und zwar diesmal einen richtig netten, kommunikativen und interessierten, das weiß man ja vorher nie so genau. Dem wollten wir natürlich auch was bieten und ihm möglichst viel vom schönen Oberbayern und unsrer großen Stadt zeigen, und neben Job, Haushalt und Überhaupt ist das dann doch eine ziemlich anstrengende Sache. Was solls, schön wars trotzdem und jetzt müssen wir heute Nachmittag nur noch einen Kindergeburtstag über die Bühne bringen und dann gibts erstmal Ferien. Für die Kinder zumindest :)))

Deswegen heute ein paar schnell hingehauene Friday Flowers, obwohl ich doch immer wieder sagen muss, dass mir solche Sträuße die Liebsten sind. Ich präsentiere euch hier den Muttertagsstrauß von Tochter Klein, liebevoll gepflückt im ungemähten Rasen hinterm Haus. Um welche Blumensorte es sich handelt, muss ich wohl nicht extra dazu schreiben. Und dass er nur so klein geraten ist, stört mich gar nicht, im Gegenteil, den kann ich nämlich ganz toll in meine zur Zeit heißgeliebten Minivasen stellen. Hat sie sich sicher ganz genauso gedacht, die Tochter Klein.






Vor ein paar Tagen hat sich eine meiner Nähfreundinnen bei mir ausgeheult, dass ihr momentan so gar nichts Neues einfällt, was sie nähen könnte. Das kenne ich natürlich auch bestens, diese Leere, die sich im Kopf ausbreitet, wenn man eigentlich unbedingt einen neuen, zündenden Einfall bräuchte. Eine Möglichkeit ist natürlich, sich durch Zeitschriften und Bücher zu blättern, aber da mir schnödes Kopieren nicht so liegt, nutze ich das eher als oberflächliche Inspirationsquelle (die ist allerdings nicht zu unterschätzen, oft entwickelt man ja aus Anregungen Anderer eigene Ideen).

Was mir bei Einfallslosigkeit am meisten hilft, ist Joggen. Da ich weiß, dass Joggen nicht jedermanns Sache ist, rate ich zu einem zügigen Spaziergang in der Natur. Das macht den Kopf erst mal wunderbar leer bzw man hört erst einmal auf, sich ständig darauf zu konzentrieren, dass man nun unbedingt den großen Einfall braucht. Meistens beginnen die Gedanken dann unbewusst zu kreisen und plötzlich ist sie da, die neue Idee, und man kann gar nicht sagen, woher sie eigentlich kam und was man vorher gedacht hat. Dieser Zustand des unbewusst kreativen Denkens wird auch gerne als Runners High bezeichnet. Ich dachte bisher immer, dass man in diesen Gedankenkreisel nur als trainierter Läufer kommt, aber da ich wegen meinem Schulterbruch seit über zwei Monaten nicht joggen kann, habe ich bemerkt, dass ein flotter Spaziergang an der frischen Luft die selbe Wirkung haben kann.

Eine andere Technik, die ich gerne anwende, ist, etwas Altbewährtes zu machen. Neue Kissenbezüge fürs Sofa nähen, ein paar Stoffbeutelchen, oder, am allerbesten, irgendwas stricken. Meistens schweife ich bei solchen Tätigkeiten, die man quasi ohne Nachdenken machen kann, völlig ab und komme auf neue Ideen.






So, nun aber genug geschrieben, ich habe mir heute Vormittag extra freigenommen, um noch drei Geburtstagskuchen zu backen und den Feiertags-Wahnsinns-Großeinkauf zu machen. Leider ist mir aber trotz des Schreibens über kreative Blockaden so gar nichts eingefallen, was ich über die Feiertage kochen könnte, habt ihr einen Tipp für mich? Vielleicht finde ich auch gleich Inspiration auf dem heute leider total verregneten Wochenmarkt. Wunderschöne Feiertage euch allen!

xxx

Karin





Wie immer verlinkt mit den Friday Flowers bei holunderbluetchen, wo es wie jeden Freitag viele schöne Sträuße zu bewundern gibt



Mittwoch, 11. Mai 2016

(Zwischenpost) Warum nicht einfach mal nett sein?


Eigentlich wollte ich nicht gleich am Anfang mit negativen Aufregern ankommen, aber das muss jetzt einfach raus. Die Tochter Groß hat seit ein paar Tagen den Führerschein, yippiiie! Nun heißt es bis zum 18. Geburtstag nächstes Jahr möglichst viel begleitete Fahrpraxis sammeln, was sich schon beim Herrn Sohn bestens bewährt hat. Leider musste nun die Tochter Groß gleich beim zweiten Mal fahren deutsche Autofahrerrealität kennenlernen.







Bei uns um die Ecke gibt es eine etwa 200m lange Fahrbahnverengung, bei der eine Seite bei Gegenverkehr warten muss, das ist mit einem Schild so geregelt. Wir kamen von der Seite, die warten muss. Auf der anderen Seiten bog etwa 400m entfernt ein Auto ein. Ich meine noch zur Tochter Groß, dass sie ruhig fahren kann, bis das entgegenkommende Auto am Beginn der Verengung ist, sind wir längst durch. Wären wir auch gewesen. Aber als das entgegenkommende Auto sah, dass meine Tochter in die Verengung fuhr, beschleunigte er kurz mal, was das Zeug hält - in der 30-Zone - und legte einen Meter vor uns eine Vollbremsung ein, siegessicheres Grinsen im Gesicht. Da saßen wir nun, Mutter und Tochter in einem dreckigen Kleinwagen, uns gegenüber ein etwa 40jähriger skrupelloser Karrieremensch, all sein im Laufe des Tages angestauter Hass im Gesicht, in seinem sehr teuren und sehr sorgfältig polierten Firmen-SUV. Er hätte vielleicht 40m zurücksetzen müssen, wir über 150.

Ich war so wütend über dieses Verhalten, dass ich ausstieg, zu ihm ging und ihm erklärte, dass meine Tochter erst seit zwei Tagen den Führerschein hat und es wirklich sehr freundlich von ihm wäre, nachzugeben, nachdem er diese Situation provoziert hatte. Er schnauzte mich an, dass er dann halt dafür sorgen würde, dass meine Tochter den Führerschein gleich wieder los wäre und auch nie wieder bekomme, machte sich dann noch über unser Auto und das verängstigte Aussehen meiner Tochter lustig, ach, ich beschreibe das lieber nicht im Detail. Ich ging lieber zu meiner Tochter, bot ihr an, dass ich für sie das Auto zurücksetze, sie wollte es aber unbedingt selbst machen. Muss ich noch dazu sagen, dass er filmte, wie meine schwitzende Tochter zurück fuhr? Und uns den Stinkefinger zeigte, als er an uns vorbeifuhr?

Was sind das für Leute, die immer den Herrenmenschen raushängen lassen müssen, die sich immer und überall im Recht wähnen und ihre Interessen immer lautstark und skupellos durchsetzen? Warum kann man nicht mal nachgeben? Warum können manche Leute einfach nicht nett sein? Unser ganzes Zusammenleben könnte doch so viel angenehmer sein, wenn mal nicht jeder sich selbst an erste Stelle setzen würde und dann lange danach nichts.






Wie gesagt, ich hatte gar nicht vor, über solche Scheußlichkeiten zu schreiben, aber mich hat die Sache dann doch zu sehr geärgert und ich bin mir sicher, dass ihr alle schon mal Ähnliches erlebt habt, oder? Ich für meinen Teil habe mir allerdings vorgenommen, das nächste Mal, wenn ich in so einer Situation bin, einfach nur unendlich freundlich zu sein, statt auch noch selbst unflätig zu werden. Und wie heißt es so schön: Der Klügere gibt nach.

xxx

Karin




Die Bilder haben heute mal wieder gar nichts mit dem Inhalt zu tun, aber ich wusste echt nicht, welche Art Bilder zu so einem Inhalt passen sollen. Ich hoffe, es gefällt trotzdem :))

Freitag, 6. Mai 2016

No Friday Flowers und warum ich doch noch lieber blogge als auf Instagram bin




Obwohl ich gerade einen allerwunderschönsten Strauß sehr sehr weit aufgeblühter Tulpen auf dem Tisch stehen habe, überlasse ich die Friday Flowers heute lieber den anderen. Erstens hatte ich den ganzen Tag und auch Gestern und Vorgestern schlicht und ergreifend keine Zeit, die traumhaften Blumen adäquat abzulichten (wir haben gerade einen Austauschschüler von der fernen Insel Réunion zu Gast und ich sage euch, da ist neben dem üblichen Alltagswahnsinn schnell mal Zeit für nichts anderes mehr) und zweitens kommt es mir irgendwie eigenartig vor, nach meinen sehr holprigen vergangenen Bloggermonaten wieder quasi zum Alltag zurückzukehren, als wäre nichts gewesen.





Die letzten Tage habe ich mir die Zeit genommen, meine Blogroll mal wieder von A bis Z zu durchforsten und ich war nach meiner eigenen langen Abwesenheit schon ziemlich baff, wie viele Blogs im letzten dreiviertel Jahr einfach stillschweigend verschwunden sind. Jetzt kann ich mir natürlich an die eigenen Nase langen, schließlich war ich auch zwischendrin einfach kommentarlos weg, aber ich zähle mich selbst immer noch zu den Miniblogs. Wenn aber welche mit wesentlich mehr Followern sang- und klanglos verschwinden, finde ich das schon irgendwie, tja, äh, unverständlich.

Klar, Instagram ist so viel schneller und einfacher, man kann wesentlich einfacher zu mehr Followern kommen, aber ist es denn wirklich nur das, was zählt? In meiner langen Blogabwesenheit, in der ich durchaus auf Instagram umtriebig war, ist mir eins wirklich abgegangen: die vielen vielen Anregungen, der stetige Austausch. Und ja, gerade für mich als begeisterte Fotografin ist Insta ein großer Quell der Inspiration und ich habe inzwischen sogar weltweit tolle Kontakte, aber wenn ich das seligmachende Backrezept suche oder bei einem kniffligen Nähproblem nicht weiter weiß, lande ich doch immer wieder bei euch, den guten alten Blogs so weit sind wir mittlerweile, ein vergleichsweise junges Medium als gut und alt zu bezeichnen. Mit Einrichtungs- und Gartenanregungen brauch ich die als Versagerin im Garten überhaupt? fange ich jetzt gar nicht erst an, da habe ich einfach keine Lust, aufs Handydisplay zu glotzen. Aber ganz abgesehen von tollen Bildern: Beim Bloggen kann ich mir wirklich Inhalte holen und anderen auf Augenhöhe begegnen, bei anderen Medien fehlt mir das.





Viele Bloggerinnen, denen wie mir in letzter Zeit die Luft ausgegangen ist, ging es wahrscheinlich ähnlich, die Tage sind einfach begrenzt und das virtuelle Leben nimmt doch mehr Zeit in Anspruch, als anfangs geplant. Als ich aber überlegt habe, ob ich nun endgültig einen Schlussstrich ziehen soll oder nicht, habe ich aber doch bemerkt, dass die positiven Seiten der Bloggerei überwiegen, neben den vielen vielen tollen Anregungen einfach die unglaublich tollen persönlichen Kontakte. Deswegen nehme ich mir doch wieder gerne die Zeit, hier aktiv teilzunehmen, statt nur still zu lesen.






In diesem Sinne gibt es heute bei mir viele Fahrradschläuche zu sehen, denen die Luft ausgegangen ist abschreckendes Beispiel und sonst so manches Schönes und Interessantes aus der näheren und weiteren Umgebung. Und wenn ich jetzt nicht bald auf 'Veröffentlichen' drücke wird das sowieso wieder nix mit meinem Post heute. 
Habt es schön, meine Lieben!

xxx

Karin





Dienstag, 3. Mai 2016

Alles neu macht der Mai




Ich traue mich zwar schon fast gar nicht mehr zu posten, aber dies ist nun doch mein hoffentlich endgültiger Anlauf, in die Bloggerwelt zurückzukehren. Irgendwie klebt aber auch momentan das Pech an mir, meine aktuelle Bloggerpause habe ich nämlich meinen verletzten Armen und meiner Sturheit zu verdanken. Für alle, die nicht dabei waren: Ende Februar wollte ich ein paar Freunde mit einem Stunt beeindrucken, der sich dann leider zum Unfall de Luxe entwickelte, ich fiel voll auf die Fresse und konnte beide Arme nicht mehr bewegen. Meiner Sturheit ist zu verdanken, dass sich die ganze Geschichte bis heute hingezogen hat und wohl auch noch eine Weile hinziehen wird. Ich hielt das Ganze für eine heftige Prellung und bin natürlich nicht zum Arzt gegangen, es gibt wohl kaum etwas, was ich so hasse wie Arztbesuche.

Leider wollte ich natürlich wieder sofort alles und habe immer wieder auf Teufel komm raus versucht, meinen Arm voll zu strecken, habe trotz Schmerzen Getränkekästen geschleppt und auch sonst viele Dinge gemacht, die ich besser gelassen hätte. Allerdings muss ich sagen, mit permanenten Schmerzen schleppt man sich mehr durchs Leben als irgendwas und ich wollte euch einfach nicht mit einem Jammerpost nach dem anderen behelligen. Letzte Woche hielt ich die Dauerschmerzen und die Dauerunbeweglichkeit dann doch nicht mehr aus, ging zum Arzt und hatte das erste und hoffentlich auch letzte MRT meines Lebens. Diagnose: Gelenkkapselbruch, autsch.

Aber es ist schon erstaunlich, dass einem so eine saubere Diagnose gleich wieder mehr Hoffnung gibt, ich weiß jetzt, dass das nicht ewig so weitergeht, außerdem wurden mir ein paar Übungen gezeigt, die wirklich helfen.







In der Zwischenzeit hatte ich ernsthafte Zweifel, ob ich es jemals wieder schaffe, in die Bloggerwelt zurückzukehren, aber ein wunderbares Treffen mit der 'lieben' Pamy (die Anführungszeichen sind ein kleiner Insiderwitz zwischen uns beiden) hat mich mal wieder darin bestätigt, dass das Bloggen doch was ganz Feines ist.

Ich hätte früher nie gedacht, dass man durch so ein kaltes Medium wie das Internet wirklich innige Freundschaften schließen kann, aber mit Pamy ist das wirklich der Fall. Als wir uns vorletzten Sommer endlich persönlich kennen lernten, war es, wie eine alte Freundin zu treffen. Dieses Wochenende kam sie mal wieder nach München, wir spazierten den ganzen Tag lang klönend durch die Stadt und die Zeit war mal wieder viel zu kurz. Und dass ich in Pamy auch fotografisch eine Seelenverwandte gefunden habe, bemerkte ich mal wieder daran, dass wir meistens an genau den selben Stellen das Handy zückten, um eine Aufnahme zu machen. Wundert euch deswegen nicht, wenn ihr in nächster Zeit bei Pamy und mir fast identische Bilder seht.







Tja, und unser Spaziergang hat mir wieder bewusst gemacht, dass ich euch ganz schön vermisst habe. Jetzt will ich mal bloß hoffen, dass mir nicht das nächste Missgeschick passiert und ich wieder monatelang schmerzgeplagt und bewegungsunfähig bin. Heute Nachmittag gehts erst mal aufs Frühlingfest (die Bilder dazu hat Pamy vorsorglich schon am Sonntag gemacht :)))), aber da werde ich nur schauen und nix fahren, bei meinem momentanen Pech weiß man ja nie. 
Und ihr so? Genießt ihr die Sonne?

xxx

Karin






Freitag, 18. März 2016

Von Primzahlen, Algorythmen und einer wirklich guten Schmerztherapie



Hallo, hier ein paar Neuigkeiten aus der Welt der eingeschränkten Bewegungsfreiheit, untermalt von ein paar hübschen Bildchen von all den Dingen, die ich seit mittlerweile fast drei Wochen nicht tun kann, am See spazieren (könnte ich, dafür braucht man nämlich keine Arme, aber ein Auto, um hinzukommen und ich kann nicht Auto fahren mit zwei kaputten Armen), Radfahren (kein Kommentar), durch wogende Sommerwiesen streifen (die gibts zur Zeit einfach nicht), kochen (ok, eingeschränkt möglich), Tiere besuchen (außerhalb des zu-Fuß-Radius); das Haus mit Blumen schmücken (deswegen nur die halb verwelkten geschenkten Rosen von letzter Woche im Hintergrund), herzallerliebste neue Hausmitbewohner aus Pappmaché formen (ich bin so verliebt in die Pappmachémaus, die Tochter Klein aus dem Werkunterricht mitgebracht hat, und die macht auch gar keinen Dreck). Ihr merkt schon, ich bin ein wenig zerknirscht, aber es ist einfach unendlich nervtötend, wenn man fast nichts machen kann, selbst das Tippen verursacht Schmerzen.

Aber halt, so schlimm ist es gar nicht, die Schmerzen sind nämlich schon wesentlich besser, und das habe ich nicht so sehr dem Massenkonsum von Schmerzmitteln zu verdanken, sondern einer wunderbaren Heilmethode namens Microkinesi (das wird wirklich so geschrieben, ohne ie am Ende), die ich euch natürlich auf keinen Fall vorenthalten will. Grob ausgedrückt geht es dabei darum, im Körper Stellen aufzuspüren, die nach Verletzungen blockiert sind und die dann gelöst werden. Das funktioniert mit ganz leichten Berührungen und tut gar nicht weh, die Wirkung ist aber enorm. Eine befreundete Krankengymnastin behandelt schon seit vielen Jahren nach der Methode. Als sie mir das erste Mal davon erzählte, hielt ich das Ganze eher für Hokuspokus, es hatte mir einfach einen zu großen Handauflege- und Esoterik-Touch. Da ich meine Freundin aber für eine fähige Therapeutin halte, habe ich sie bei einer Prellung doch mal behandeln lassen und bin seitdem restlos überzeugt. Googelt einfach mal und lasst euch nicht abschrecken vom leicht esoterischen Touch vieler Seiten zum Thema, es hilft wirklich!






Außerdem hatte ich ausnahmsweise mal richtig viel Zeit, um die Zeitung von Anfang bis Ende durchzulesen, ich habe nämlich immer noch eine ganz normale Zeitung aus Papier abonniert, jawoll. Leider ist das ja zur Zeit nicht unbedingt die helle Freude, aber da ich momentan wirklich Zeit habe, konnte ich mich auch mit ungeheuer erkenntnisreichen Artikeln aus der Welt der Primzahlenforschung vom traurigen Weltgeschehen ablenken. Da haben doch tatsächlich Mathematiker erforscht, mit wie hoher Wahrscheinlichkeit eine Primzahl mit den Zahlen 1, 3, 7 oder 9 endet. Markerschütternde Erkenntnis: die Wahrscheinlichkeit liegt nicht bei 25%, sondern ist ganz unterschiedlich verteilt! Ich muss sagen, mein Weltbild ist nach dieser Nachricht aus den Fugen.

Spaß beiseite, ich hatte einfach Zeit, mich mit den seltsamsten Dingen zu beschäftigen und war doch ziemlich geplättet, was man nicht alles aus der Zeitung erfahren kann. Sehr interessant fand ich auch, dass das Lieblingswort deutscher Journalisten momentan offensichtlich 'Algorythmus' ist, ohne die läuft ja bekanntlich gar nichts mehr und jedes Geschreibsel hört sich gleich viel wichtiger an. Der Algorythmus meiner Laufapp stieß die letzten beiden Wochen allerdings eindeutig an seine Grenzen. Wie ich euch hier vor Kurzem schon berichtet habe, habe ich mir eine dieser schlauen Laufapps aufs Handy geladen, die mir ständig unaufgefordert irgendwelche Durchhalteparolen schickt. Wenn ich 15km gelaufen bin (jetzt gebe ich echt an, aber 14 hatte ich tatsächlich mal. Einmal.) kommt so eine grinsende Daumen hoch-Nachricht, wenn ich es geschafft habe, an drei aufeinanderfolgenden Tagen zu laufen, bekomme ich ein Klasse! Weiter so! und am Ende der Woche kommt immer eine Zusammenfassung mit Huldigung meiner Laufleistung. Verletzungsbedingte Pausen scheint der Algorythmus (ha!) nicht zu kennen, momentan bekomme ich ständig nur ein: Sport ist doch so wichtig. Hast du wirklich nicht eine Minute Zeit gefunden? Doch, liebe Laufapp, Zeit hätte ich momentan ohne Ende, also lass dir bitte mal noch ein paar andere Botschaften einprogrammieren, sonst werf ich dich nämlich weg.








So, nun konnte ich euch doch von einigen Dingen erzählen, die ihr eigentlich noch nie wissen wolltet, aber so gehen sie halt momentan dahin, meine Tage.
Und jetzt ist es endlich warm geworden und die Sonne scheint, also geh ich mal eine Runde spazieren. Vorher muss ich es nur noch irgendwie schaffen, in meine Jacke zu kommen. Ach ja, so hat jeder sein Päcklein zu tragen.

xxx

Karin



Montag, 14. März 2016

Autsch und gar nicht Aua: Schwarzweissblick



Oje, ich entwickle mich zur Zeit wirklich zur unstetsten Bloggerin ever, aber es gibt mal wieder einen handfesten Grund. Und wenn ich handfest schreibe, meine ich auch handfest, ich habe es nämlich wirklich geschafft, mir beide Arme gleichzeitig zu verletzen, schlimmer gehts nimmer.

Eigentlich wollte ich nur ein paar Leute mit meiner unglaublichen Sportlichkeit beeindrucken und bin dabei im wahrsten Sinne des Wortes auf die Fresse gefallen. Und nicht nur auf die Fresse, sondern so richtig dicke auf beide Arme. Aber, Glück im Unglück, ich hab mir nichts gebrochen, nichts ist gerissen, ich habe nur Zerrungen und Prellungen ohne Ende und ein paar Tage lang ausgesehen wie frisch aus einer Schlägerei gekommen. Eins muss ich allerdings sagen: Gleich zwei kaputte Arme sind wirklich Höchststrafe. Da ich doch noch ein wenig Restwürde bewahren wollte, bestand ich darauf, mich selbst an- und auszuziehen und auch sonst möglichst wenig bedienen zu lassen, was täglich zu die Familie aufs Köstlichste erheiternden Slapsticknummern führte.








Außerdem wurmt mich, dass ich deswegen die letzten Male nicht am seit Kurzem von Frauke ins Leben gerufenen Schwarzweiß-Montag teilnehmen konnte. Solche Aktionen lassen mein Fotografinnen-Herz natürlich höher schlagen und ich habe gleich mein Archiv auf Schwarzweiß-taugliche Bilder durchsucht. Und da selbst ich altes Wintertier mich langsam nach ein paar warmen Sonnentagen sehne, ist mir als erstes eine meiner ganz großen Lieblingsreihen in die Hände gefallen, die Kettenkarussell-Bilder, die ich letztes Jahr auf der ersten Auer Dult im Jahr geschossen habe.

Für alle Nichtmünchner: die Auer Dult findet dreimal im Jahr rund um die Mariahilfkirche statt, auf einer Seite der Kirche ein unglaublich schöner Trödel- und Geschirrmarkt, auf der anderen Seite ein herrlich altmodischer Jahrmarkt mit Mini-Riesenrad was für ein netter Widerspruch in sich, Kasperltheater, Schiffsschaukel und eben Kettenkarussell. Ich mag diesen kleinen Jahrmarkt viel lieber als die Wiesn und gehe bei jeder Dult zumindest einmal kurz durch die Trödelgassen.

Letztes Jahr war ich an einem der ersten warmen Tage mit Tochter Klein und einer Freundin, die noch nie dort war, auf der Frühjahrsdult. Wir hatten uns erst recht spät entschlossen, noch hinzugehen und waren da, kurz bevor die Fahrgeschäfte schließen. Die Sonne stand schon niedrig, die meisten Leute waren schon gegangen und die Kettenkarussell-Chips kosteten nur noch einen Euro pro Fahrt. Irgendwie ging die wunderbare gelöste Strandstimmung auch auf die Karussellbetreiber über und sie spielten statt der üblichen Kirmesmusik sanften Bossa Nova. Hach, das war so einer dieser kurzen perfekten Momente.







Das zweite Bild habe ich gerade erst vor kurzem beim Joggen gemacht, auch so ein Tag, an dem wider Erwarten doch noch die Sonne rauskam, all das triste Braungrau und selbst die vertrockneten alten Grasruinen vom Vorjahr plötzlich strahlten und in mir beim Laufen so eine kleine Glückskugel zersprang.

Kennt ihr sie auch, diese eigentlich völlig nichtigen Momente, in denen sich plötzlich alles von ganz normal in Magie umwandelt und man den restlichen Tag vor Glück bersten könnte? Wann hattet ihr das letzte Mal so einen Moment?

xxx

Karin




Und nun wandern meine Bilder natürlich zu Frauke, deren kleiner feiner Blog zu meinen ganz großen Lieblingen gehört

Sonntag, 28. Februar 2016

Sonntagstraum hoch überm Tegernsee - Ausflugstipp



Huhu, es ist wirklich mal wieder Zeit für einen kleinen Sonntagsgruß, heute mit mächtigem Muskelkater in den Beinen, das kommt davon, wenn man um vier Uhr Nachmittags noch beschließt, auf einen Berg zu steigen und dann im Stechschritt gehen muss, um nicht komplett in die Dunkelheit zu geraten.
Bergsteigen ist jetzt allerdings für meine gestrige Unternehmung ein sehr großartiger Ausdruck, eigentlich ist es ein besserer Bergspaziergang und da er im Tegernseer Tal war, wo sich ja doch mal der eine oder andere Reisende hin verirrt, lege ich ihn euch als Ausflugstipp sehr ans Herz. Wir waren recht spontan noch auf der Aueralm über Bad Wiessee.

Man nimmt mit dem Auto von Gmund kommend am Ortsende von Wiessee die Abzweigung nach rechts zum Sonnbichl. Für die ganz gemütliche Wandervariante nimmt man nicht den unteren Wanderparkplatz, sondern fährt die Straße rechts hinauf ganz bis ans Ende zum Wanderparkplatz Sonnbichl. Dort geht man am Ende des Parkplatzes einfach der Beschilderung zur Aueralm nach. Es geht über eine mäßig ansteigende Forststraße am Bach entlang in einer guten Stunde rauf zur Aueralm, das allerletzte Stückchen geht man einfach den Hügel hoch. Der Weg rauf ist eher ein gemütlicher Spaziergang als anspruchsvolle Bergtour und für wirklich jeden zu schaffen, dafür wird man oben mit grandiosem Bergfeeling abseits von Liftrummel belohnt. Und die Kuchen auf der Aueralm lohnen den Weg allemal. Wem es danach noch in den Füßen juckt, der kann noch weiter auf den Fockenstein gehen und ein kleines Gipfelglück genießen oder über den Höhenweg Bad Wiessee in einer großen Schleife zurückgehen.
Für Kinder, die ja nicht so gerne über Forststraßen gehen, ist der Aufstieg über den Sonnbichl geeigneter, einem der Skihänge meiner Kindheit. Der ist zwar etwas steiler, dafür ist man dann auch schneller oben :)))
Ganz besonders liebe ich die Wanderung im Winter, im Sommer kann es da oben nämlich ganz schon voll werden. Im Winter trifft man nur einige wenige Wanderer und bekommt auf der Hütte garantiert einen Tisch am warmen Kachelofen.






So, und nun wird Kuchen gebacken, hier gibt es heute nämlich einen Geburtstag zu feiern. 
Und ihr so?

xxx

Karin



Freitag, 26. Februar 2016

von Freitagsblumen, weiblicher Inkonsequenz und warum ich Nagellack trotzdem liebe



Eigentlich habe ich ja die ganze Woche nach weißen Anemonen Ausschau gehalten, jetzt tauchen sie langsam wieder auf, diese wunderbar zarten Gewächse. Oder lila sollten sie sein. Pink wäre auch noch ok gewesen. Gut, wenn's gar nicht anders geht, hätte ich auch rote genommen, Hauptsache Anemonen. Und was mach ich im vor Anemonen überquellenden Blumenladen? Nehme einen Bund grüne Crysanthemen mit, in meinen Augen das absolute Gegenteil von frühlingsverkündender Leichtigkeit. Bitte fragt jetzt nicht, zurück daheim habe ich mich auch gefragt und frage mich bis jetzt....






Vielleicht wollte ich nur nochmal meine erst vor Kurzem erworbenen Miniväschen in Szene setzen?
Oder vielleicht sehne selbst ich alter Schneefex mich langsam nach ein bisschen frischem Grün und griff deshalb nach der Ladung extragrüner Blumen? Vielleicht habe ich auch nur einen Aufhänger gebraucht, um über meine Inkonsequenz beim Nagellackkauf zu schreiben, die mir gerade durch den Kopf ging?






Vorm Besuch im Blumenladen war ich nämlich im Drogeriemarkt, neue Putzmittel holen und das Übliche eben und schwupp, was landete so ganz versehentlich wieder mit im Einkaufskorb? Ein neuer Nagellack, und mal wieder in so einem undefinierbar schönen grün-türkis-petrol-mint-Ton, da hab ich nämlich erst ca. 15 verschiedene.

Um gleich mal eins klarzustellen: Ich liiiiebe Nagellack, vor allem eben in diesen ganzen tollen Unfarben, grüngrau, jade, taupe, mauve, hab ich bergeweise im Schrank stehen. Aber ich lackiere mir fast nie die Fingernägel. Wie jetzt? Erstens, weil mir die Lackiererei viel zu lange dauert und mir dazu die Zeit und die Geduld fehlt. Zweitens, weil ich sehr viel mit den Händen arbeite und perfekt lackierte Nägel bei mir maximal eine Stunde halten. Und danach renne ich zwei Wochen lang mit abgeblätterten Nägeln rum, weil mir immer nur in Situationen, in denen ich gerade zufällig keinen Nagellackentferner einstecken habe obwohl das ja eigentlich zur Grundausstattung einer weiblichen Handtasche gehört, ich weiß, die Idee kommt, die ganze Chose wieder wegzumachen.





Inzwischen nehme ich mir schon immer ganz fest vor, diesmal keinen Nagellack zu kaufen. Trotzdem, manchmal MUSS es einfach sein, wenn ich mal wieder hoffnungslos von einer Farbe begeistert bin. Und diese fiesen Hersteller bringen auch noch ständig neue Farben auf den Markt. Also kaufe ich mir immer wieder neuen Lack, benutze ihn einmal und lasse ihn dann im Schrank vergammeln. Ich habe sogar ungeöffnete Flaschen im Schrank stehen, wenn ich für die einmalige Benutzung nach dem Kauf keine Zeit hatte und sie dann vergessen habe. Aktuell habe ich seit über drei Wochen ein kleines Nagellack-Mahnmal im Bad auf der Kommode stehen, Unterlack, ein superschönes Jadegrün und so einen Überlack, der alles besonders schnell trocknen lässt. Hilft alles nix, nach Ostern stelle ich ihn wahrscheinlich unbenutzt wieder in den Schrank oder noch schlimmer, ich tausche das Jadegrün in der Mitte gegen irgendeine andere tolle Farbe aus, die mir in einem Drogeriemarkt über den Weg gelaufen ist.

Mein schwacher Trost dabei: Da ich keine Parfümerie-Besucherin bin, bleibt es wenigstens immer bei den einigermaßen preiswerten Drogeriemarkt-Marken und der finanzielle Schaden überschaubar. Und meine Töchter freuen sich wie Bolle, die haben nämlich irgendwie mehr Zeit und Muße als ich und lackieren sich regelmäßig die Nägel. Die Tochter Klein spielt mit ihren Freundinnen auch sehr gerne Nagellack-Laden, dafür sind wir immerhin perfekt ausgerüstet. Außerdem rede ich mir meinen kleinen Nagellack-Spleen immer damit schön, dass ein ausgeprägter Designerhandtaschen-Spleen wesentlich ruinöser wäre. Oder stellt euch mal vor, ein Diamantschmuck-Spleen, da wirds mir ja gleich ganz anders. Typisch weibliche Logik, würde mein Mann jetzt sagen. Meine Schwiegermutter leider auch.





Wie siehts mit euch aus? Habt ihr auch so eine kleine, schwachsinnige Schwäche? Und wie wappnet ihr euch dagegen? Oder habt ihr so wie ich eingesehen, dass ihr in der Beziehung ein hoffnungsloser Fall seid und gönnt euch ab und zu eine kleine Sinnlosigkeit?

xxx

Karin





Und auch heute wandern meine Freitagsblumen wieder zu Holunderbluetchen, wo man wie jeden Freitag viele wunderschöne Sträuße bewundern kann.


Freitag, 19. Februar 2016

Zurück aus dem Urlaub, Friday Flowers und dies und das und überhaupt



Aaarrgh, heute hab ich eine Riesenwut im Bauch. Kennt ihr das, wenn jemand euch bittet, etwas zu tun, ihr euch mächtig in die Sache reinhängt, vom Gegenüber keine, aber auch wirklich keinerlei Rückmeldung kommt und dann, ganz plötzlich, ihr habt die Angelegenheit schon als umsonst getane Arbeit abgeschrieben, kommt das Gegenüber an, präsentiert allen anderen die Früchte DEINER wochenlangen Schufterei und verkauft sie als SEIN Werk. Grrrr, Wut, Ärger, genau so etwas ist mir heute passiert und ich KOCHE noch innerlich. Die Konfrontation mit der Person verschiebe ich auf Montag, ich bin noch viel zu geladen....

Wut beiseite, immerhin ist mir ein toller Schachtelsatz zur Einleitung gelungen. Also, Schnelldurchlauf, unser Skiurlaub war spitzengigantomanischübermäßig schön, aber da ich inzwischen weiß, dass die meisten von euch nicht so schnee- und winterbegeistert sind wie ich, gehe ich jetzt gar nicht weiter darauf ein. Hier schreitet der Frühling ja auch immer weiter fort, die Schneeglöckchen sind schon fast alle verblüht, ich habe massenhaft Wildkrokusse im Garten und, das macht mir schon fast Angst, hier blühen sogar schon ein paar Vergissmeinicht im Garten.






Und da hier schon eine dicke lila Blütendecke hinterm Haus ist, habe ich mir einfach ein paar Krokusse ins Haus geholt und in kleine Vasen gestellt. Und große Winterliebe hin oder her, insgesamt hatte ich letzte Woche das Bedürfnis nach viiiiel Helligkeit und habe für die Sofakissen einen Schwung neuer Bezüge genäht, alle in wunderschönen hellen Frühlingstönen. Ja, auf dem Bild sieht man die eigentlich gar nicht, ich weiß schon. Zum Zwecke des Stoffeinkaufs war ich in einem wunderschönen neuen Münchner Stoffladen, den ich euch unbedingt in nächster Zeit vorstellen muss.





Ach, und überhaupt, neue Sachen. Vor ein paar Tagen habe ich neue Visitenkarten bei einem Onlinedrucker bestellt. Und bitte fragt nicht, was mal wieder schiefgelaufen ist, jedenfalls war ich partout nicht in der Lage, meinen Entwurf in das vorgegebene Feld einzupassen, obwohl ich genau diese Karten bei weitem nicht das erste Mal bei genau dieser Druckerei bestellt habe. Jedenfalls hatte ich nach etlichen Fehlversuchen keine Lust mehr und rief die Hotline an, wo mir eine sehr nette Dame wirklich aufs Kompetenteste weiterhalf. Danach kam es natürlich, wie es kommen musste, keine fünf Minuten nach unserem Telefonat hatte ich eine Mail im Postfach, dass ich meinen Einkauf und das Beratungsgespräch doch bitte bewerten soll. Ich mache sowas nicht gerne und lese solche Bewertungen auch nie, weil sich da meiner Meinung nach in erster Linie verärgerte Kunden, pardon, auskotzen. Und ja, ich kenne die Geschichte, als ein Online-Anbieter gegen eine nicht ganz optimale Kundenbewertung klagte.

So leicht kommt man diesen Bewertungen aber nicht aus, ich jedenfalls in diesem Fall nicht. Die erste Mail warf ich noch weg, aber am nächsten Tag hatte ich sofort wieder eine, ob ich denn schon an meine Bewertung gedacht habe. Und dann noch eine. Und dann war ich weichgeklopft und habe meine Bewertung abgegeben, jetzt frage ich mich allerdings noch mehr, welchen Sinn solche Bewertungen haben sollen. Bei der Frage, ob ich den Laden denn weiterempfehlen würde, vergab ich nicht die höchste Punktzahl. Sofort poppte ein Fenster auf mit der Frage, warum ich nicht die höchste Punktzahl vergebe. Ja, warum eigentlich, ich war doch mehr als zufrieden mit der telefonischen Beratung? Offen gestanden nur, weil mir das Mailbombardement nach dem Gespräch irre auf die Nerven ging. Da ich aber keine Lust hatte, das jetzt noch lang und breit in einem Kommentierfeld auszubreiten und am Ende deswegen vielleicht noch weitere Bewertungsmails zu bekommen, gab ich doch die höchste Punktzahl. Sinnvoll, oder?

Also liebe Druckerei, solltet ihr das hier lesen: Ich finde euch gut, euer Service ist klasse und sollte es sich ergeben, würde ich euch selbstverständlich liebend gerne weiterempfehlen.





Ihr merkt schon, diese Woche war mal wieder eine einzige zermürbende Achterbahn der
Gefühle, da tun doch ein paar unschuldige Blümchen statt der ewigen zwischenmenschlichen Querelen in der Seele gut. Oder, um mit dem Einhorn zu sprechen: Ich glaube nicht an Menschen. Jedenfalls nicht immer.
Habt es fein :)))

xxx

Karin



Und natürlich schicke ich meine kleinen Frühlingssträußchen noch schnell zu Holunderbluetchen, wo es mal wieder jede Menge schöner Blumen gibt

Freitag, 5. Februar 2016

hoher Lobgesang auf die Welt der Technik



So, wirklich genau so habe ich mir meinen Wiedereinstieg in die Bloggerwelt vorgestellt. Berstend vor Ideen setze ich mich letzte Woche an den Rechner und will mit zappligen Fingern loslegen, aber einmal mehr wollte die Technik mal wieder so völlig anders als ich, nämlich streng genommen überhauptgarnichtkeinbisschenmehr.







Wer schon länger bei mir liest, weiß, dass zwischen technischen Geräten und mir eine ganz besonders innige Beziehung besteht und auch letzte Woche drücke ich frohgemut den An-Knopf meines Rechners und was macht der? Äh, Ähem, schwer zu beschreiben, irgendwas ist schon passiert, bloß leider nicht das, was ich wollte, nämlich simpel mein Gerät anwerfen und loslegen. Stattdessen kamen irgendwelche Meldungen im üblichen Computerkauderwelsch, bei dem ich zwar dunkle Ahnungen habe, was gerade gemeint sein könnte (zurücksetzen, konfigurieren, synchronisieren, updaten, ihr wisst schon), sich aber doch in erster Linie die nackte Hilflosigkeit in mir breitmacht. Ich fühle mich dann immer ähnlich klein wie damals im Mathe-Grundkurs, als ich verzweifelt versucht habe, einen Zusammenhang zwischen dem, was auf den Blättern vor mir steht und dem, was der Lehrer vorne erklärt, herzustellen. Letztes Jahr saßen mir gegenüber in der U-Bahn mal zwei Mathestudenten, die darüber diskutierten, ob man den Beweis für die Formel xy mit Zuhilfenahme der Variablen r in unter hundert Seiten hinbekommt. Gegenargument des einen Studenten war, dass die Variable r-Lösung doch arg unelegant sei und ein bestimmter Professor so holprige Herleitungen ja gar nicht goutiert und weiter ging die Diskussion, ob die Sache vielleicht mit der Konstante f geschickt zu bewerkstelligen sei. Ich hatte schon Kopfrauchen vom Zuhören und an den leeren Blicken meiner Mitfahrer konnte ich sehen, dass sich gerade alle genauso ausgeliefert fühlten wie damals vorne an der Tafel beim Ausfragen.

Aber zurück zu meinem Rechner, da war die Beweislage ganz einfach, der hatte sich in eine Endlos-Update-Schleife geschossen, aus der ihn nur mein Mann retten konnte, der Gute, der war bloß leider die ganze Woche nicht da.







So eine Woche ohne Rechner ist aber genauso ratzfatz rum wie mit, unter anderem war ich in der Mercerie, einem Wollgeschäft, das bei mir immer absolutes Suchtpotential hervorruft. Nicht nur, weil es eines der schönste Wollgeschäfte ist, das ich kenne und man sich dort wunderbar an einem der Cafétische durch Anleitungen und Strickbücher blättern kann, sondern auch, weil es dort Wolle gibt, die es nirgendwo sonst gibt. Merinowollen aus Patagonien, die weich wie Alpaka sind, feinste Kaschmirqualitäten, Seidengemische, hach. Alles traumhaft präsentiert in alten Kontorregalen und wunderbar nach Farben sortiert.

Überhaupt, die Farben. Nicht nur die Färbungen der einzelnen Stränge sind ein einziger Farbrausch, dazu die Wände in wunderschönen Off-Tönen, die Möbel in wunderbar sanften Farben, irgendwie fällt immer jeglicher Stress von mir ab, wenn ich den Laden betrete und ein kurzer Kaffee dort ist wie eine halbe Stunde Urlaub. Leider schaffe ich es bloß fast nie, wirklich NUR auf einen Kaffee zu bleiben und nehme so gut wie immer ein paar Stränge und ein neues Projekt im Kopf mit, so ein Schal geht schließlich immer, oder?

Absolut klasse finde ich übrigens auch den Aufwickel-Service, da sie ja fast nur Strangware führen. Ich stehe nämlich wirklich vor dem Dilemma, dass ich nicht einen Stuhl besitze, der zum Aufwickeln geeignet ist und Kinder, Freundinnen oder den Gatten spanne ich dafür äußerst ungern ein.









Wettertechnisch durchleben wir hier gerade die interessantesten Kapriolen, letzten Sonntag war der unangefochten scheußlichste Tag aller Zeiten klar, war ja auch Sonntag, dann ist es wieder frühlingshaft warm, alle strömen in die Straßencafés und an die Isar und am nächsten Tag sind die Bäume schon wieder frostüberzogen und wir dürfen Schnee schaufeln. Dementsprechend durcheinander sind heute meine Bilder, die ich aber wirklich alle während der letzten zwei Wochen gemacht habe. Wie ihr alle wisst, bin ich große Schneeliebhaberin und bin natürlich an einem der Schneetage sofort losgezogen, um Bilder zu machen, da müsst ihr jetzt leider durch. Und ich muss nächste Woche ganz dringend in den Skiurlaub, verabschiede mich also gleich wieder für eine ganze Woche. 

Und was macht ihr so? Nochmal Schnee oder ist schon alles auf Frühling?

xxx

Karin





Montag, 25. Januar 2016

gut, guter, sowas von gut


Eigentlich wollte ich ganz unabhängig von meinen guten Vorsätzen zu Jahresbeginn gesünder leben, mich bewusster ernähren, mehr Sport machen, früher ins Bett gehen, endlich ein paar Kilos abnehmen, in Wirklichkeit geht mir das ganze Thema aber total auf die Nerven. Toller Widerspruch, ich weiß.

Ich habe zwar nicht vor, mich ab sofort der Fettleibigkeit zu ergeben und mir nie wieder die Zähne zu putzen, aber ich will bitte bitte verschont werden von Menschen wie meiner einen Kollegin, die ständig mit großer Geste ihr abgekochtes Ingwerwasser einschenkt und uns dabei großspurig erklärt, dass es ihr ja sooo viel besser geht, seit sie keinen Kaffee mehr trinkt. Wir anderen stehen dann immer da und nicken betreten, jeder mit seinem Kaffeebecher in der Hand.

Oder ich sitze mit einer Freundin im Cafè und bestelle mir zum Grüntee ein klitzekleines Stück Kuchen. Fassungsloses Augenrollen, lange Ausführung: Also iiich ernähre mich ja komplett zucker- und glutenfrei, das fällt mir auch gaaar nicht schwer, und seitdem sind meine Blutwerte optimal, meine Figur sowieso und ich fühle mich 20 Jahre jünger. Das Ganze mit diesem fiesen und-schau-mal-dich-fette-unkontrollierte-Kuh-dagegen-an-Unterton. Warum fühle ich mich in solchen Situationen immer so unendlich schlecht und sag nicht einfach mal, dass iiiich mich ja viel jünger fühle, seit ich ein Stück Schokolade als Betthupferl eingeführt habe und außerdem froh bin, offensichtlich der letzte verbliebene Mensch auf Erden zu sein, der Milchprodukte verträgt.




  

Ach, und obendrauf gibt es immer noch die wertvollen Tipps aus Zeitschriften, wenn du nur noch Salat und gedünstetes Gemüse isst, dazu 5 Liter Wasser trinkst und täglich 50 Stockwerke hochsteigst, wird endlich alles gut und ähnliches.

Das Handy einer meiner Freundinnen piepst jede halbe Stunde, um sie daran zu erinnern, dass das nächste Glas Wasser fällig ist, und wenn sies mal nicht schafft, passiert wahrscheinlich was ganz Furchtbares.... Aus Neugierde habe ich mir vor kurzem eine Laufapp aufs Handy geladen, ich wollte einfach mal wissen, wie lang meine Laufstrecken überhaupt sind. Eigentlich fand ich, dass das eine ganz feine Sache ist. Aber ich schalte die App nicht jedesmal ein, wenn ich Laufen gehe. Als ich sie mal eine Woche nicht benutzt hatte, kam prompt eine mahnende Nachricht: Schön, dass du dich anstrengst, aber nächste Woche wird das hoffentlich mehr. Wie bitte? Diese doofe App nimmt sich die Unverschämtheit raus, mir zu sagen, dass ich zu wenig tue? Und wer hat ihr eigentlich erlaubt, mich zu duzen?

Ich weiß nicht so recht. Natürlich will ich gesund sein, aber mein Leben wird doch nicht schöner, nur weil ich auf Milchprodukte verzichte und nie wieder nach 22:00 Uhr ins Bett gehe. Ich glaube auch nicht, dass ich mich später mal an den tollen Detox-Tag erinnere, wohl aber an die denkwürdige Bergtour mit ein paar Freundinnen, als sich jede auf der Hütte nach dem Kaiserschmarrn noch einen Apfelstrudel bestellt hat.



 



Jetzt aber genug gemeckert, ihr versteht sicher, was ich meine, und um auch mal wenigstens ein bisschen Bezug zwischen Text und Bildern herzustellen: Ich habe in letzter Zeit viel gestrickt. Davon nimmt man zwar nicht ab und es verbessert die Blutwerte in keinster Weise, aber es beruhigt ungemein, fördert die Konzentration und macht einfach Spaß, mir zumindest.

Und ich war wie immer viel draußen unterwegs, wir hatten hier ein paar traumhafte Tage, es hat endlich geschneit, ich mag das ja sehr. Ich bin eigentlich bei jedem Wetter gerne draußen, an dunkelgrauen Tagen muss ich mich zwar oft regelrecht zwingen, aber wenn ich dann im Wald bin, finde ich es eigentlich immer schön, egal wie das Wetter ist. Kennt ihr das auch?



 
Und zu guter Letzt muss ich mich noch für eure vielen lieben Kommentare bedanken. Ich hab mich ja schon gefragt, ob sich nach so langer Zeit überhaupt noch jemand für mein Geschreibsel interessiert und den letzten Post mit zittrigen Fingern veröffentlicht, da haben eure lieben Worte sooo gut getan, ihr seid einfach die Allerallerbesten. Und darauf gibts jetzt einen Detox-Tee :)))

xxx

Karin






Dienstag, 19. Januar 2016

Ein schüchternes Hallo


Hallo, ganz vorsichtig komme ich hier um die Ecke gebogen, ja, es gibt mich wirklich noch. Eigentlich war auch gar nicht geplant, hier nochmal eine so lange Pause einzulegen, aber die Vorweihnachtszeit war für mich ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um wieder ins Bloggerland zurückzukehren, ihr wisst ja....

Jetzt also meine hoffentlich endgültige Rückkehr auf den Planeten Blog, ohne großes Getue, einfach so, aber mit vielen vielen Dingen, die mir unter den Nägeln brennen. Einen Zusammenhang zwischen Bild und Text sucht man bei mir heute mal wieder vergeblich, das sind einfach ein paar Momentaufnahmen aus der letzten Zeit.




Tja, und wie fange ich jetzt am besten an, nach so langer Abstinenz? Vielleicht einfach so: Nach dieser zweiten unbeabsichtigten Pause habe ich hin- und herüberlegt, wie ich wieder einsteige, wie ich wieder anfange, ob man überhaupt noch ernst genommen und bemerkt wird. Offen gestanden habe ich seit Beginn des Jahres darüber nachgedacht, wie mein erster Blogpost nach der nun noch einmal verlängerten Pause aussehen soll, was ich schreiben will, welche Bilder ich zeigen will. Und eigentlich ist mir nichts Rechtes eingefallen, kein großer Knaller, mit dem ich zurückkomme, kein Giveaway, um Leser auf meine Seite zu ziehen, ich hab auch keine tolle Reise gemacht, von der ich spektakuläre Photos mitgebracht habe und für die ich euch tolle Tipps geben kann. Da ich auch nicht mit Freizeit im Übermaß gesegnet bin, hatte ich auch kaum liebevoll dekorierte Teenachmittage oder Abendessen im Freundeskreis, nur wenige schöne Ausflüge, und wenn, dann habe ich sie nicht photographisch festgehalten, sondern einfach den Moment genossen. Kurz, die letzten zwei Monate seit meinem ersten zaghaften Rückkehrversuch sind mir einfach im üblichen Alltagsstress zwischen den Fingern zerronnen.






Aber ganz ehrlich, daraus besteht unser Leben nunmal in erster Linie, aus Alltag. Und durch den wurstele ich mich mehr schlecht als recht, wie ihr alle wahrscheinlich. Und da auch Sonja heute über das Thema geschrieben hat (ja, ich lese bei euch, auch wenn ich nichts poste), hier einfach statt dem Wiedereinstieg mit großem Bäng ein paar meiner Gedanken zum Thema: Auch ich verbringe unendlich viel Zeit mit all den kleinen Dingen, die die Familie zusammenhalten und übernehme eigentlich alles, was die Kinder betrifft. Sonja hat das wunderbar zusammengefasst und ich würde die Liste gerne noch um ein paar Punkte ergänzen: Ich gehe zu den Elternabenden, in Lehrersprechstunden, besuche Schulveranstaltungen (die allerdings nach unzähligen Schuljahren nur noch, wenn es sich nicht mehr umgehen lässt), begleite zu Sportwettkämpfen und und und....... das alles geht mir oft gehörig auf die Nerven und ich kann gar nicht mehr sagen, wie oft ich auf meinen Mann unendlich sauer war, dass er so gar nichts dazu beiträgt.


Aber dann will die Autoversicherung mal wieder einen Bogen ausgefüllt haben, hier liegt schon wieder das Kärtchen der Stadtwerke zum Zählerablesen, das muss alles noch eingetragen und weggeschickt werden, da muss noch ein Antrag gestellt werden, die Krankenversicherung braucht auch noch irgendeinen Wisch, lauter Tätigkeiten, die ich abgrundtief hasse, sogar mehr als Wäschewaschen, und für sowas brauche ich oft noch viel länger als für den ganzen Haushaltskram, weil ich es meistens endlos vor mir herschiebe. Und da bin ich meinem Mann unendlich dankbar, dass das meistens er übernimmt. Genauso wie die Reparatur des verstopften Wasserhahns, und die neuen Lampen für mein Arbeitszimmer hängt er mir auch noch auf.









Dass das alles keine gleichberechtigte Arbeitsteilung ist, weiß ich auch, aber im Laufe der Jahre bin ich einfach zu dem Schluss gekommen, dass es wohl Dinge gibt, die er ungern macht, und zwar noch ungerner als ich (mit den Kindern zum Arzt gehen) und umgekehrt gibt es eben Dinge, die ich noch ungerner mache als er, den Stromzähler ablesen. Unterm Strich landen wir dann wahrscheinlich doch bei gleich vielen Dingen, die wir zu einem halbwegs rund laufenden Haushalt beitragen, nur liegt bei mir die Gewichtung eben stärker beim Sozialen. Jede emanzipierte Frau wird mir jetzt wahrscheinlich in den Rücken fallen, aber ganz ehrlich, ich denke mittlerweile, dass ein gelungenes Miteinander in erster Linie auf Kompromissbereitschaft beruht, egal, ob in der Familie, im Berufsleben oder im Freundeskreis, oder wie denkt ihr darüber?

Den Rasen mähen wir übrigens beide nicht, das müssen die Kinder machen.

xxx

Karin